Geschichten aus meinem jüngsten Wanderleben

 

Aufgrund der begrenzt verfügbaren Speicherkapazität von 500 MB bleiben die ganzen "Reporta-gen" nur ca. 3 Monate erhalten. Nachher werden sie auf meistens nur eine Aufnahme mit einer Kurzgeschichte komprimiert und in Einzelsegmente (links) verschoben.


4. Mai 2024: Orchideen-Suche am Homberg

 

Kurz nach 8 morgens stieg ich in Biberstein-Dorf aus dem Bus und lief seelenruhig zum Gatter hinauf. Hier musste ich meine Jacke abziehen, ich war arg ins Schwitzen geraten. Dann ging es zur Gisliflue hinauf. Beim Aufstieg eine kleine Überraschung: Ein einsames Mann-Knabenkraut im Wald. Man fragt sich, wie diese Orchidee hier Fuss gefasst hat. Oben auf dem Gipfel befand sich ein junger Mann mit Hund (Ruedi....), wir kamen kurz ins Gespräch, kurz darauf stieg er wieder ab. Kurze Zeit war ich mutterseelenallein auf dem Gipfel, die Sicht war nicht optimal, machte einige Aufnahmen und stieg wieder zum Gatter ab, als gerade drei Jogger*Innen, nicht miteinander be-kannt, eintrafen. Vom Gatter aus wollte ich die Wiesen am Homberg-Südhang nach Orchideen ab-suchen. Ich genoss das laute Vogelkonzert und machte davon eine Video-Aufnahme. Ich schlen-derte durchs hohe Gras, sah viel Esparsette und Wiesensalbei, aber Orchideen? Dann die Über-raschung: Ein Langblättriges Waldvöglein kurz vor dem Blühen, etwas weiter ein einziges Exemplar Brand-Knabenkraut und noch etwas weiter ein Langblättriges Waldvöglein mit der ersten Blüte leicht geöffnet. Auf der zweite Wiese (Hasel) - kurz nach dem Betreten - fand ich wenige Mann-Knabenkräuter, sonst keine weiteren Orchideen. Auf der dritte Wiese, gerade unterhalb des west-lichen Ausläufers des Hombergs, fand ich keine einzige Orchidee. Im Wald leuchteten die blüh-enden Bärlauchfelder, ein faszinierender Anblick. Ich stieg zur Juraweid ab und erst hier fand ich ein paar Exemplare des Helm-Knabenkrauts. Des Weiteren lief ich bis Küttigen Giebel und stieg ins Dorf ab, Ankunft ca. 12.45 Uhr. 


3 Mai 2024: Acht Sorten Orchideen gefunden

 

Es war trübes Wetter als ich auf der Staffelegg startete, sogar der ganze Morgen. Ich begab mich auf die Hinterrebe und fand bereits am Anfang des Blumenweges sehr viel Ohnsporn. Ich suchte und suchte nach Ragwurzen, fand aber nichts. Dort wo ich 2023 viel Dingel fand, unten am Wald-rand... nichts von Dingel zu sehen. Ich begab mich in den Wald, wo ich 2022 die Stendelwurz fand.... nichts von Stendelwurz. Ich folgte dem Weg unten im Wald nach Westen und dann die erste Überraschung: Mindestens 10 noch kleine Dingel. Dann: Ein blühendes, grosses Zweiblatt und ein Fuchs-Knabenkraut kurz vor dem Blühen. Zurück auf den Blumenweg, beim Brand-Kna-benkraut vorbei, weiter und weiter nach oben. Ein einsames Helm-Knabenkraut auf der Wiese. Kurz vor dem Küchenschellen-Standort: Ein weiteres, blühendes, grosses Zweiblatt. Ich lag am Boden zum Fotografieren als mein Auge fiel auf: Eine blühende Fliegenragwurz, dann ein zweites und sogar ein drittes Exemplar. Einmal mit zwei Blüten, zweimal mit nur einer Blüte. Ich komme bald zurück! Weiter ging es: Blühende grosse Zweiblätter, mehrere Helm-Knabenkräuter und - bereits auf dem Waldweg - nochmals zwei grosse Zweiblätter. Zwischen Stockmatt und Benker-joch: Mann-Knabenkraut auf der Wiese, Vogelnestwurz in Wachstum im Wald.  Als ich aufs Benker-joch eintraf hätte ich eine halbe Stunde aufs Postauto warten müssen, also entschied ich mich dazu bis zur Haltestelle Fischbach hinunter zu laufen. Dort kam ich nie an, denn kurz nach dem Pass war ich von zwei Schnecken fasziniert, fotografierte sie von diversen Seiten. Aus Zeitgründen kehrte ich aufs Benkerjoch zurück und nahm von dort aus das Postauto hinunter. 


28. April 2024: Auf dem Brunnenberg

 

Genau das, was ich am 20. April wollte, dann aber vom Regen überfallen wurde. Gemütlich lief ich von Küttigen Kreuz auf den Brunnenberg hoch, links und rechts Ausschau haltend nach Orchideen. Weiter oben lief ich dann auf die Wiese am Steilhang hinauf. Noch keine Spur von diesen wunder-schönen Pflanzen, oder doch? Ein erstes Exemplar, mutterseelenallein. Noch weiter... ein zweites Exemplar. Je höher ich kam, um so mehr Helm-Knabenkraut fand ich. Es war wirklich eine Kletter-partie am Hang, sehr steil ansteigend. Kurz lief ich in den Wald hinein, der Wanderweg auf dem Grat war nicht mehr wirklich weit, kehrte dann doch um und begab mich in Richtung Geeren. Durch den Buechwald kehrte ich wieder langsam heim. Diese Tour hat sich gelohnt. 


27. April 2024: Nebel, Sonne und Orchideen

 

Als ich um ca. 9.15 Uhr in Küttigen Giebel das Postauto verliess, lag der Achenberg noch im Nebel, aber nicht mehr für lange. Auf der Wiese am Hang? Viele, viele Helm-Knabenkräuter, Ohnsporn und ab und zu noch ein Mann-Knabenkraut, welche die beste Zeit schon hinter sich haben. Auf der Westseite, im Benkerklus durchquerte ich ein Feld mit blühendem Bärlauch, folgte der Strasse hinauf und kehrte dann in die alte Gipsgrube Riepel hinein. Hier blühen noch keine Orchideen, noch nicht, die Rosetten sind aber schon da. Über den Chli-Wolf und den Herzberghof ging es zur Staffelegg, Ankunft 13 Uhr. 

 

Der Unken-Frosch in der alten Gipsgrube Riepel


26. April 2024: Das Grosse Zweiblatt steht in den Startlöchern

 

Der Buschauffeur verpasste fast die Haltestelle bei Asp, bremste im letzten Moment ab. Somit startete ich um ca. 14.20 Uhr an der Hauptstrasse und lief langsam bis zur Hinterrebe hinauf. Das Gras wächst rapid, die Blumenpracht war vom kurzen Wintereinbruch kaum tangiert worden. Brand-Knabenbraut, Ohnsporn, eine erste Helm-Orchidee auf der Wiese, die Rosetten vom Fuchs-Knabenkraut und.... ganz weit oben stand das Grosse Zweiblatt in den Startlöchern. Eine Woche, zwei noch? Um ca. 16.20 Uhr traf ich aufs Benkerjoch ein und lies mich vom Postauto wieder heim-fahren. 


20. und 21. April 2024: Vögel direkt vor dem Küchenfenster

 

Geduldig wartend bis der Typ mit der Kamera vor dem Fenster endlich verschwindet....


20. April 2024: Vom Regen überfallen

 

Der Samstagmorgen fing Sonnig an, dann kam der Regen. Trotzdem, um die Mittagszeit schien die Sonne wieder und ich stieg um ca. 12.45 Uhr in Küttigen Giebel aus dem Postauto. warm an-gezogen und mit Regenjacke. Das Helm-Knabenkraut auf der Wiese am Achenbeg blühte in Un-mengen, zwischendurch fand ich auch wieder das Mann-Knabenkraut. Weiter oben musste ich erstmals eine Jacke abziehen, es wurde warm. In dem Moment wurde ich von einer Frau mit Hund eingeholt. 2023 hatte ich sie mit Ihrem Mann weiter unten getroffen. Sie ist hier die Wildhüterin und kennt den Achenberg sehr gut. Im Winter hatte sie im Schnee einen Stativaufsatz gefunden und fragte mich, ob ich so etwas vermisse. Sie zeigte mir eine Aufnahme, ich konnte bestätigen, dass dieser Aufsatz nicht mir gehöre  Am Waldrand fand ich ein einziges Exemplar des Ohnsporns. Nach einer kurzen Pause auf der Waldbank (eine weitere Jacke abgezogen) folgte der Abstieg zum Benkerklus Von hier aus wollte ich über den Brunenberg weiterlaufen, wurde aber vom Regen überfallen. Noch halbwegs trocken erreichte ich Küttigen Kreuz und stieg mit dem Bus ab. 


19. April 2024: Dreaming of a white Christmas?

 

Als ich um ca. 8.50 Uhr auf der Barmelweid den Bus verliess, lagen links und rechts Schneereste. Nach einem kurzen Rundgang auf dem Gelände stieg ich zur Rohrer-Platte auf. Unterwegs fielen zwischendurch einige Schneeflocken und die armen Orchideen oben auf der Geissflue bogen die Köpfe unter der kalten Feuchtigkeit. Jawohl, auch ganz oben auf dem Gipfel blühten sie jetzt. Weiter unten, hinter der Hütte oben an der Wiese standen sie voll blühend zwischen den Schnee-resten. Nach dem Abstieg über die Wiese ging es zum Nesselgraben hinunter und hier fiel der Schnee ziemlich heftig. Dreaming of a white Christmas? Wohl nicht, der Sommer kommt zuerst noch. Über einem anderen, teils überwucherten Pfad lief ich gen Osten. Als ich am Fotografieren war, hörte ich irgendwo die Kirchenuhr schlagen. Wie oft? Ich habe nicht mitgezählt, aber es müss-te 11 Mal gewesen sein, denn um 11.22 Uhr traf ich auf der Salhöhe ein. Dort regnete es bereits wieder. 


18. März 2024: Nummern 3 und 4

 

Was ist los mit dem Wetter? Vor wenigen Tagen noch im T-Shirt, heute Morgen.... Schneefall. Als ich um 15.08 Uhr aufs Postauto wartete fiel Eisregen, in Asp regnete es, aber bald schien wieder die Sonne. Ich begab mich auf die Hinterrebe und fand bald den Ohnsporn blühend (Nummer 3). Ich suchte nach der Fliegen- und Bienenragwurz, die gab es noch nicht. Weiter oben: Das Brand-Knabenkraut in voller Pracht und in grossen Mengen (Nummer 4). Noch weiter oben wiegten sich die Überbleibsel der vielen, vielen Küchenschellen im Wind. Zwischen Stockmatt und dem Benker-joch fand ich an einem bekannten Ort viele Mann-Knabenkräuter. Am Schluss lief ich durch die Gipsgrube Riepel zur Haltestelle Fischbach und bald fiel wieder Schneeregen. 


14. April 2024: Einfach viel zu früh

 

Als ich bei Küttigen Giebel das Postauto verliess wurde mir relativ schnell etwas bewusst: Es war sonnig, es war warm (ca. 25°C) und ich hatte mich nicht mit Sonnenschutz eingecremt..... Somit war eine "Schattentour" angesagt, so gut wie nur möglich. Kaum hatte ich den Fuss des Achen-berges bestiegen, da folgte eine sehr schöne Überraschung: Eine Orchidee und was für eine! Eine Handy-Aufnahme, eine Identifikation mit Plant.net: Orchis Militaris, das Helm-Knabenkraut. Als ich am Abend ins Internet ging, da hiess es "Blütezeit Mai - Juni". Wir hatten aber erst Mitte April. Und es war kein Einzel-Exemplar. Ich traf an diesem Tag viele Exemplare vom Helm-Knabenkraut an. Des Weiteren fand ich auch hier das Mann-Knabenkraut. Nach einer Pause auf der versteckten Waldbank folgte ein "hin-und-her"-Abstieg auf der Suche nach weiteren Orchideen. Ich fand noch viele, zudem noch Kugelblumen und das übliche Gemüse: Pusteblumen (in Unmengen, vor allem zwischen den Weinreben). Als ich weiter unten bei den Reben die Aprikosen-Bäume beim Chalet fotografierte, da hörte ich die Uhr vom Schulhaus im Dorf 3 Uhr schlagen. In Eiltempo lief ich bis ins Dorf hinunter und erwischte den Bus um 15.10 Uhr nach Aarau hinunter. 


13. April 2024: Eine weitere Geissflue-Runde

 

Um 7.50 Uhr auf der Barmelweid den Bus verlassen und meine Füsse zur Rohrer-Platte manö-vriert. Dort gab es dann bei angenehmen Temperaturen, Vogelgezwitscher und relativ guter Sicht mein Frühstück. Das ist Genuss pur, hier oben so früh am Morgen, kein Mensch stört mich, die Vögel versüssen den Aufenthalt. Kurz vor dem Geissflue-Gipfel fand ich jetzt auch blühende Orchi-deen. Nach einem wirklich kurzen Gipfel-Aufenthalt ging es zur Hütte oben an der Wiese. Hier leuchteten die Orchideen um die Wette. Ein ganz spezielles Exemplar bewegte sich einfach nicht aus dem Schatten heraus, d.h. die Sonne bewegte sich viel zu langsam vorwärts. Eine geschlage-ne Stunde wartete ich, fand dabei noch viele weitere Orchideen. Dann über die Wiese hinunter, nach Norden und hinab zum Weg durch den Nesselgraben, fand einen neuen Pfad auf den Grat hinauf, stieg weiter östlich wieder auf den Nesselgrabenweg ab. Um ca. 11.40 Uhr traf ich auf der Salhöhe ein.

 

Als ich auf der Salhöhe auf den Bus wartete, trafen gerade drei junge Frauen ein. Eine davon erzählte den beiden anderen "das ist meine erste Wanderung in diesem Jahr". Ich konnte ein Schmunzeln nicht verkneifen, denn für mich war es schon Wandertour Nummer 37 in diesem Jahr.


11. April 2024: Blütenpracht auf der Geissflue-Wiese

 

Um ca. 15.45 Uhr stieg ich auf der Barmelweid aus dem Bus und begab mich auf schnellstem Wege zur Hütte oben auf der Geissflue-Wiese. Und ja, sie blühten! Ich zählte sicher 15 blühende Orchideen. Nachher stattete ich dem Gipfel noch einen kurzen Besuch ab, kurze Pause auf der Bank. Ich lief mit einem Ehepaar zurück zur Hütte, zeigte ihnen die Orchideen und lief dann über die Wiese hinunter. En passant zur Salhöhe fand ich zwei Grenzsteine - welche mir noch fehlten - auf dem Grat. Um ca. 18.15 Uhr stand ich auf Passhöhe und nahm den 18.26 Uhr Bus hinunter. 


7. April 2024: Ein weiterer Grenzstein

 

Als ich um ca. 12.50 Uhr auf der Barmelweid aus dem Bus ausstieg, da hatte ich nur ein einziges Ziel: Ich wollte den Grenzstein oberhalb der Barmelweid finden. Dieser Stein liegt nicht unbedingt an einem Wanderweg und sollte auch nicht einfach zu finden sein. Mit dem Navi in der Hand laufend, lief ich genau zur Kantonsgrenze. Von dort aus kraxelte ich auf einem steilen Hang hinauf, immer wieder an der Kantonsgrenze festhaltend. Da sah ich einen markierten Stein, blau angesprüht und fotografierte ihn ausgiebig. Plötzlich kam Zweifel auf, denn etwas weiter fand ich noch so einen blauen Stein. Hatte ich wirklich den Kantonsgrenzstein gefunden? Das Navi ist nicht immer "metergenau". Etwas weiter oben sah ich einen Holzstab, oben grün angesprüht. Und dort, am Fusse dieses Stabes lag der gesuchte Stein. Nachher kraxelte ich weiter hinauf, bis zum nächsten Wanderweg und begab mich hinter die Hütte oben an der Geissflue-Wiese. Und hier fand ich dann die erste Orchidee, ganz kurz vor dem Blühen. Über die Wiese absteigend ging es zurück zur Barmelweid, dann über einen schmalen Pfad bis unterhalb der Gälflue. Ich wollte den 15.29 Uhr Bus beim Laurenzenbad erwischen. Als ich dann bei der Beguttenalp eintraf, fehlte genau der Pfad hinunter zur Passstrasse (auf der Karte war doch ein Pfad eingezeichnet). Mist! Über einen Umweg, beim Barmelhof vorbei, ging es hinunter bis Erlinsbach-Breitmis. Kein Meter mehr weiter! Um 16.02 Uhr gabelte mich der Bus auf. 


6. April 2024: Zurück auf die Geissflue

 

Vor einer Woche war ich voller Überzeugung, dass die Orchideen auf der Geissflue heute, am 6. April, blühen würden. Ich war leider im Unrecht....

 

Der Wecker stand auf 5 Uhr, ich drehte mich aber nochmals eine Stunde um in Bett. Auch um 6 wollte ich noch nicht so wirklich aufstehen, tat es 10 Minuten später dann doch. Um 7.45 Uhr stand ich dann auf der Salhöhe, begab mich auf einem etwas unüblichen Weg in Richtung Geisslfue. Unten auf der Wiese nahm ich mein Frühstück, schön an der Sonne. Es fegte früh am Morgen noch einen starken Wind über die Krete hinweg. Oben auf der Wiese war ein Hobby-Funker dabei mit Japan Kontakt aufzunehmen. Hinter der Hütte: Die Orchidee-Rosetten waren zwar gewachsen, die Orchideen selber blühten immer noch nicht. Über den Gipfel lief ich zur Rohrer-Platte, in der Ferne winkten mir Eiger, Mönch und Jungfrau zu. Der Abstieg zur Barmelweid und dann nach Erlinsbach hinunter. Unterwegs fand ich den noch fehlenden Grenzstein, etwas abseits des Weges, stolz glänzend an der Sonne im Wald. Dieses Mal lief ich unten am Waldrand nach Osten und traf dort auf die Passstrasse. Erst um ca. 13 Uhr traf ich in Erlinsbach Oberhof ein. Der Buschauffeur rauchte draussen eine Zigarette und ich fragte wo das Bier sei. BBA: Bus-Betriebe Aarau oder Bier beim Ankunft?